„So einen will ich nicht im Weißen Haus haben.“

Man sollte meinen, dass die Homosexualität des Bewerbers um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten Pete Buttigieg keine große Neuigkeit sein sollte. Hat er sich doch 2015 recht medienwirksam geoutet, seinen Partner Chasten Glezman vor den Augen der Öffentlichkeit geheiratet und auf diversen Veranstaltungen geherzt und geküsst und vor nicht allzu langer Zeit eine Autobiografie veröffentlicht, in der natürlich sein Schwulsein wesentlichen Raum einnimmt. Doch manch einer scheint völlig davon überrascht zu sein.

So hat die Dokumentarfilmerin und politische Aktivistin Annabel Park einen irritierenden Vorfall beim Iowa Caucus aufnehmen können. Eine überraschte und entsetzte Wählerin fordert ihren Stimmzettel zurück, nachdem sie erfahren hat, dass „ihr“ Kandidat Pete Buttigieg schwul ist.

„Sie sagen, er hat einen gleichgeschlichen Partner?“ fragt die Wählerin ungläubig und wird immer aufgebrachter, als Wahlkampfhelferin Nikki Heever antwortet: „Ja, hat er.“

Die Wählerin fährt fort: „Machen Sie Witze? Nun dann, so einen will ich nicht im Weißen Haus haben. Kann ich meinen Zettel wiederhaben?“ Etwas aufgewühlt entgegnet Nikki: „Der Punkt ist doch der, das er ein menschliches Wesen ist, richtig? So wie Sie und ich, und es sollte doch nicht wirklich eine Rolle spielen.“ – „Er sollte besser die Bibel lesen“, fällt die Antwort der abspringenden Wählerin aus.

Sie fährt fort, dass sie das nicht verstehe, die Bibel sagt doch ganz eindeutig, dass ein Mann eine Frau heiraten sollte (naja…) und: „Wie kann es denn sein, dass das [seine Homosexualität, Anm. d. Red.] noch nie thematisiert worden ist?“

Nun sind alle ein wenig baff und wissen auch nicht anders zu sagen als: „Das ist allgemein bekannt.“ Tja, scheinbar nicht so allgemein, jedenfalls wohl nicht in Cresco, Iowa.

Laura Hubka, die Vorsitzende der Demokraten im zuständigen Bezirk Howard County hat sich derweil viaTwitter zu dem Vorfall geäußert:

@PeteButtigieg this is it. This is what it’s all about. I have known Geert for many years. I had no idea that she was a homophobe. @NikkiHeever is a wonderful example of Cresco Iowa. I thank her with my whole heart. @Sara_Goldstein @BrendanMcPhttps://t.co/s1ueExjmaf— LauraHubka (@LauraHubka) February 4, 2020

Sie sei überrascht gewesen, dass Geert, so der Name der Wählerin, homophob sei, lobte aber das Verhalten von Nikki Heever und nannte sie ein „wunderbares Beispiel für Cresco Iowa“.

Beitragsbild: Pressebild Pete Buttigieg

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