Einmal Gold, einmal… naja, eher nicht so. Christian Kukuk und Checker haben es in Versailles vollbracht (und damit auch Pferdebesitzer Thomas Müller). Annika Zillekens und ihr Pferd waren sich da nicht so einig. Pferde sind halt auch schwierig. Schwieriger als deine verschwitzte Schwiegermutter beim Grillen, Bro.
Aber sie sind halt auch arg sexy. Darum verzeihen wir den Bitches und Butches, Kings und Queens, Sweeties und Fairies ja all ihre Eigenarten. Pferde haben Charakter.
Diesen abgebildet hat zuletzt Stef Mosebach, sich selbst als „Pferdemädchen“ bezeichnend, in einem Bildband namens QUEER HORSES. Und schlag mich hart – das Ding ist bummsqueer. Und unglaublich witzig. Und kurios, wie der Kettler Verlag ganz richtig feststellt.
Wir starten mit einer Baby Dyke und enden mit einem Twink (müssen Berliner Pferde sein). Auf dem Parcours durch den Postkarten-Band treffen wir auf BFFs, Butch, Butch, Butch, Closeted Gay Horses, einen Daddy, ne Fag und ne Femme, ein Pferd, das Filth „heißt“ und mich an jede horny Afterhour ever erinnert.
Es gibt Outfits, den Gentle Top, nichtsnutzerische und stolze Bottoms. Es gibt sogar Pupplay. Ja! Mit Pferd. Und Shade. Und, und, und…
Dem Band ist – wie so oft bei Kettler – mal wieder die Liebe zum Detail anzumerken. Hochwertig gedruckt lässt sich das Büchlein oft durchblättern, ohne an Griff und Strahlen zu verlieren.
Und was scruffy queer Mosebach angeht: Auf dem Buchrücken steht: „This collection of postcards is a love letter to queer culture. And horses. <3“ Dieser Liebesbrief ist angekommen und es ist festzustellen, dass er die Queers kennt, sie mag und mag, dass wir gemeinsam über Zuschreibungen nachdenken und lachen können.
Manche Nummern sind gar empowernd. #isso – Strong Enough.
JW
PS: POPPERS – easy to read als POMPRES(S) – möchte ich bitte als Plakat. Danke.
Stef Mosebach: QUEER HORSES; Mai 2024; Softcover, 40 Seiten; Format: 10,5 × 14,8cm; ISBN 978-3-98741-136-6; Verlag Kettler; 20,00 €
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