…und darüber hinaus. Ob Sonne aufm Balkon im Sommer vorm Balkon, überfüllte Seebäder, Eis im Schatten oder im Geruch von Sonnencreme und fettigen Pommes im Gras liegen, aber auch Deckenventilator im Dauerlauf, Affenleichen in Mexiko oder Hunderte bis Tausende Hitzetote in Karachi, Pakistan: Das Wetter bedeutet für jede*n etwas anderes. Nur eines ist für alle gleich. Der Klimawandel, die Klimakrise. Wir alle erfahren sie am eigenen Leib, mal sprich- und mal wortwörtlich. In der einen Region intensiver als in der anderen. Doch allein, dass so vielen -krisen und -katastrophen, -unsicherheiten und -unwettern der Wortbaustein „Jahrhundert“ vorangestellt wird, ist ein eindeutiges Zeichen.
In diesem Zusammenhang wundert es kaum, dass in der Kategorie Zündstoff Jens Beckerts Buch Verkaufte Zukunft, mit dem klangvollen Zusatztitel „Warum der Kampf gegen den Klimawandel zu scheitern droht“ versehen, als Wissensbuch des Jahres 2024 nominiert ist (und für den Deutschen Sachbuchpreis 2024 nominiert war). Überhaupt finden sich unter den insgesamt 58 in sechs Kategorien (neben Zündstoff noch Überblick, Überraschung, Unterhaltung, Ästhetik sowie Perspektive) nominierten Büchern so einige zu krisenhaften Themen.
Drauf schauen,…
[Die jeweiligen Listen sind alphabetisch nach Autor*innen sortiert; Links führen zu unseren Rezensionen und bei Verlagen zum Schlagwort.]
Natürlich ist aber noch nicht alles verloren, auch das wird mit Blick auf die diesjährige üppig-ansehnliche Nominiertenliste des vom Magazin bild der wissenschaft seit 1993 vergebenen Preises deutlich. Und das nicht nur, weil es mit Perspektive nach wie vor eine Kategorie für „das sachkundigste Kinderbuch“ gibt, also weiter an eine lebenswerte und -gerechte Zukunft geglaubt wird. Nein, auch weil Debatten, zu denen einige der nominierten Titel einladen, wohl kaum einen Sinn ergäben, wenn der Drops doch eh schon gelutscht wäre.
Doch bevor es in die zündende Debatte geht, ist es sicherlich nicht verkehrt, sich einen ÜBERBLICK zu verschaffen. In der Kategorie zum informativsten Buch sind mit elf Büchern die meisten Veröffentlichungen nominiert:
- Ulrich Bahnsen: Das Uhrwerk des Lebens; Quadriga Verlag
- Manon Bischoff: Die fabelhafte Welt der Mathematik; Springer – – ausgezeichnet mit dem Publikumspreis
- Ed Conway: Material World – Wie sechs Rohstoffe die Geschichte der Menschheit prägten; Hoffmann & Campe – ausgezeichnet mit dem Jurypreis
- Rahul Jandial: Warum wir träumen; Rowohlt
- Andrian Kreye: Der Geist aus der Maschine; Heyne
- Roman Krznaric: Der gute Vorfahr; Dumont
- Hansjörg Küster: Das Watt – Wiege des Lebens; C.H. Beck Verlag
- Jonathan B. Losos: Von der Savanne aufs Sofa; Hanser
- Michael E. Mann: Momente der Entscheidung, oekom
- Udo Marquardt: Zeit und Mensch – Facetten einer Kulturgeschichte, Schwabe Verlag
- Michael Schmidt-Salomon: Die Evolution des Denkens; Piper
Das ist schon einmal ein thematischer Rundumschlag, der es in sich hat. Nun, besser als ein Gut Punch…
…drüber debattieren,…
Doch wer weiß, was uns bei den ZÜNDSTOFFEN erwartet, also Büchern, die brisante Themen kompetent vermitteln. (Wobei es im vergangenen Jahr Sigi Liebs im Querverlag erschienener Band Alle(s) Gender auf die Liste schaffte. Da wurden wohl „Kompetenz“ und „Stimmungsmache“ durcheinandergebracht. Unsere Rezension steht noch aus, dass unser vorgesehener Rezensent das Buch aber öfter enerviert stöhnend und meist kopfschüttelnd las, reicht als Kurzkritik fürs Erste wohl aus.)
- Jens Beckert: Verkaufte Zukunft; Suhrkamp Verlag
- Christiane Grefe, Tanja Busse: Der Grund – Die neuen Konflikte um unsere Böden; Kunstmann Verlag – ausgezeichnet mit dem Jurypreis
- Siddhart Kara: Blutrotes Kobalt; Harper Collins
- Anders Levermann: Die Faltung der Welt; Ullstein
- Miriam Meckel, Léa Steinacker: Alles überall auf einmal; Rowohlt Verlag
- Kohei Saito: Systemsturz – Der Sieg der Natur über den Kapitalismus, dtv
- Oliver Schlaudt, Swaanje Güntzel: Zugemüllt – Eine müllphilosophische Deutschlandreise; C.H. Beck Verlag
- Christian Stöcker: Männer, die die Welt verbrennen; Ullstein – ausgezeichnet mit dem Publikumspreis
- Marco Wehr: Komplexe neue Welt und wie wir lernen, damit klarzukommen; Galiani Berlin
- Elisabeth Weydt: Die Natur hat Recht; Knesebeck Verlag
Spannend, nicht nur in Bezug auf die Nominierten dieser Kategorie, ist, wie Bücher aus verschiedenen Kategorien ineinandergreifen. So dürften das Blutrote Kobalt und Der Grund u. a. hervorragend mit Material World korrespondieren oder Die Evolution des Denkens mit Alles überall auf einmal. Wir werden berichten. Denn natürlich nehmen wir uns einiger der Bücher an, beziehungsweise haben dies bereits getan.
…dabei staunen,…
Vom möglichen Gut Punch mit ÜBERRASCHUNG nun zum sprichwörtlichen Sucker Punch. Hier treffen wir mit Susanne Götze und Annika Joeres nicht nur auf „alte Bekannte“, sondern begegnen auch einem Buch, das Petra Wiemann, Bloggerin bei Elementares Lesen und verantwortlich für Rezensionen bei bild der wissenschaft sowie Teil der Wissensbuch-Jury, bereits für uns besprochen hat.
- Lucy Cooke: Bitch; Malik Verlag
- Kerstin Decker: Eine kleine Geschichte des Windes; Berlin Verlag
- Lars Chittka: Im Cockpit der Biene; Folio Verlag
- Cal Flyn: Verlassene Orte; Matthes & Seitz Berlin – ausgezeichnet mit dem Jurypreis
- Susanne Götze, Annika Joeres: Durstiges Land; dtv
- Silke Hartmann, Véro Mischitz: Die Superkräfte der Vögel; Kosmos Verlag – ausgezeichnet mit dem Publikumspreis
- Charlotte Kerner: We are Volcanoes; Westend Verlag
- Helen Pilcher: Im Takt der Natur; Haupt Verlag
- Massimo Sandal: Die Melancholie des Mammuts; Hirzel Verlag
Allein dass wir einen Teil der hier aufgelisteten Sachbücher bereits entweder in unseren Räumen oder doch zumindest auf dem Schirm haben, spricht dafür, dass wir hier einige Themen vertiefen werden. Mehr sei dazu an dieser Stelle nicht geschrieben.
…Dinge bewundern.
Ganz ähnlich sieht es bei der ÄSTHETIK aus, der wir ohnehin äußerst zugewandt sind. Mensch schaue auf unsere Bildbände, die Ausstellungen und manch einen Natur-&-Reise-Titel.
- Lars Abromeit: Bis an den Rand der Welt; Prestel Verlag
- Craig P. Burrows: Die Verführung der Biene; Knesebeck Verlag
- Ophélie Chavaroche: Atlas der geheimnisvollen Ozeane; Kosmos Verlag
- Tom Fletcher: Leben auf unserem Planeten; Knesebeck Verlag
- Sarah Heuzeroth: Die Welt in einer Eierschale; Eichborn Verlag – ausgezeichnet mit dem Jurypreis
- Heidi Koch, Hans-Jürgen Koch: Federn – Meisterstücke der Evolution; Frederking & Thaler
- Bernhard Lang, Christof Mauch: Wie der Mensch die Erde verändert; Frederking & Thaler
- Till Mundzeck: Unser neues Auge im All; National Geographic
- Anand Varma: Verborgene Welten; National Geographic
Hier dürft ihr bereits in Kürze mit diversen Texten rechnen, die wir ohnehin geplant hatten. Dabei wird es zunächst vorrangig, wie könnte es anders sein, um Vögelei gehen. Zudem findet ihr die Besprechung eines unserer queer reviewer zu Lars Abromeits grohohohooßem Band Bis an den Rand der Welt in der April-Ausgabe der Zeitschrift natur.
Release the Kraken into the Lion’s Den
Nicht nur an der Ästhetik lässt sich ablesen, wie genussvoll Wissenschaft und Forschung vermittelt werden können. Auch die zehn nominierten belletristischen und literarischen Bücher erlauben ein sicherlich nicht trockenes Eintauchen in die Welt des Wissens…
- Martin Bäker: Das Quantenrätsel; Springer
- Owen Booth: Die wirklich wahren Abenteuer (und außerordentlichen Lehrjahre) des Teufelskerls Daniel Bones; mareverlag
- Chris Ferrie: Quanten-Bullshit; Kosmos Verlag
- Henry Hoke: Ganz wie ein Mensch; Eisele Verlag
- Ilona Jerger: Lorenz; Piper Verlag – ausgezeichnet mit dem Jurypreis
- Bernhard Kegel: Gras; Droschl
- Sonia Kleindorfer, Patricia McAllister-Käfer: Die erstaunliche Welt der Graugänse; Brandstätter Verlag – ausgezeichnet mit dem Publikumspreis
- Benjamín Labatut: MANIAC; Suhrkamp
- Ray Nayler: Die Stimme der Kraken; Tropen Verlag
- Stephan Wunsch: Verrufene Tiere; Matthes & Seitz Berlin
…ganz und gar nicht trocken also, diese UNTERHALTUNG. Was nicht nur an den Kraken liegt. Zumal es bei Henry Hoke durchaus trocken zugeht, sowohl was die Location als auch den Humor betrifft. Dazu aber in den kommenden Tagen mehr. Apropos trocken: Natürlich sind auch viele der Sachbücher flüssig und zugänglich formuliert und nur in den seltensten Fällen auf eine Nischen-Leserschaft ausgerichtet.
Wissensbuch in a nutshell
Sind Kinder eigentlich eine Nische? [Achtung: AfD-Witz] Wenn wir Tino Chrupalla fragen, ganz sicherlich, immerhin denke kaum jemand an sie und überhaupt würden zu wenige gemacht. Und das nicht nur (!) wegen dieser #Homolobby. [AfD-Witz, verschluckt euch nicht. Dazu ist im Herbst noch genug Zeit.]
- Gianumberto Accinelli, Giulia Zaffaroni: Hinauf ins Himmelblau; ars Edition – ausgezeichnet mit dem Jurypreis
- Tamar Weiss Gabbay, Shiraz Fuman: Kidstory; Fischer Sauerländer
- Alexander Kielland Krag: Nur ein wenig Angst; Arctis Verlag
- Volker Mehnert, Claudia Lieb: Unterirdische Wunderwelten; Gerstenberg
- Mai Thi Nguyen-Kim, Marie Meimber: BiBiBiber hat da mal ’ne Frage. Warum leuchten Sterne; Oetinger – ausgezeichnet mit dem Publikumspreis
- Chiara Pastorini: Weise und rebellisch; Knesebeck Verlag
- Susan Schädlich, Michael Stang, Bea Davies: Mensch! Eine Zeitreise durch unsere Evolution; Carlsen
- David A. Steen, Chiara Fedele: Zurück in die Wildnis; Fischer Sauerländer
- Marta Yustos, Diego Rodríguez Robredo: Femina Sapiens; Midas Verlag
Seit wir bewusster auf den Preis schauen – erneut: danke, Elementares Lesen – sind wir Jahr um Jahr erstaunt ob der Vielfalt der PERSPEKTIVEn. Beinahe scheint diese Kategorie das Wissensbuch des Jahres in a nutshell. Entwicklung der Menschheit mitsamt Künstlicher Intelligenz, Klima und Natur, Feminismus und Wahrnehmung der Welt, usw. usf. Nur Quantenpyhsik fehlt hier, aber das deckt ja die Belletristik ab!
Zwei Anmerkungen und ein Gewinn
Im Vergleich zum vergangenen Jahr fallen uns zwei Dinge auf: Es sind weniger Titel zu finden, die sich mit teils gesellschaftspolitischen Themen befassen, die mittlerweile auch in die Mitte derselben gedrungen sind. Klima und Altern einmal ausgenommen, die ohnehin Dauerbrenner (höhö) sind. Da wir allerdings der Ansicht sind, dass derlei Nominiertenlisten und Preise auch dazu dienen sollten, neben Informationsvermittlung vor allem Debatten anzustoßen und Themenkomplexe aufs Tableau zu bringen, die manchen noch nicht so bewusst sind, begrüßen wir das durchaus. Am Ende hängt sowieso alles mit allem zusammen.
Zum anderen stellen wir fest, dass Verlage bzw. Verlagsgruppen, die im vergangenen Jahr sehr präsent waren, 2024 weniger stark vertreten sind. Etwa Penguin Random House; dafür sind die Hamburger von Rowohlt gut am Start und wir freuen uns sehr über eine erneute mare-Nominierung. Klar vermissen wir auch manch einen Titel bzw. wundern uns über die Abwesenheit. Dazu aber an anderer Stelle mehr. Wir sind gespannt, was wir alles so entdecken werden und werden von unseren (themenübergreifenden) Leseerfahrungen berichten. Dies mitnichten „nur“ in unserem Online-Magazin, sondern auch immer mal wieder via Instagram und Co.
Gespannt seid ihr sicherlich ebenfalls, was sehr gut ist, denn immerhin sind auch die Leser*innen aufgerufen per Publikumswahl bis zum 15. August 2024 für ihre Favoriten abzustimmen (und zu gewinnen gibt es auch was). Viel Freude und Erfolg. Die ausgezeichneten Bücher werden im Dezember-Heft von bild der wissenschaft vorgestellt.
Lesen ist Mathe
Freude und Erfolg sind auch den Hotlist-2024-Nominierten zu wünschen. Aus 204 Einreichungen hat das Kuratorium derselben insgesamt 30 Kandidaturbücher ausgewählt die nun von der diesjährigen Jury – Bozena Badura, Ludwig Lohmann, Andreas Pätzold, Simona Pfister und Tino Schlench – auf Hitze und Nieren geprüft werden. Entschieden wird darüber, welche sieben Titel es auf die Hotlist schaffen, welcher Verlag den Preis der Hotlist und welcher den Dörlemann ZuSatz erhalten soll (hier findet ihr lesenswerte Infos zur Arbeit der Jury).
Neben der Jury ist genau wie beim Wissensbuch des Jahres auch bei der Hotlist 2024 die Stimme des Publikums gefragt, schließlich soll am Ende ein Drittel der Titel auf der finalen Hotlist des Jahres stehen. (Für Dreiviertel der letzten Kampf der Realitystars-Kandidat*innen und 85 % der AYTO-RSIL-Füchse: Das sind zehn von dreißig. Diesen Freitag geht’s übrigens los: Die vierte Are You The One – Reality Stars in Love-Staffel startet beim RTL+) Bis zum 20. August 2024 könnt ihr hier abstimmen.
Festliches Nudging
Die Wahl dürfte dabei weder Jury noch interessierten Leser*innen leichtfallen, finden sich doch nicht nur weithin geschätzte unabhängige Verlage aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. von Arche und AvivA über ebersbach & simon, Limmat und Pulp Master, Reprodukt und S. Marix zu Steidl, Wagenbach und Wallstein. (Hui, das sind ja schon zehn…)
UPDATE, 20. September 2024 – fett markierte Titel sind Hotlist-Preisträger 2024.
- Alfred Kröner Verlag (Stuttgart) – Glenn Bech: Ich erkenne eure Autorität nicht länger an; Manifest
- Arche Literatur Verlag (Zürich) – Alina Herbing: Tiere, vor denen man Angst haben muss; Roman
- ars vivendi verlag (Cadolzburg) – Étienne Kern: Die Entflogenen; Roman
- AvivA Verlag (Berlin) – Virginia Woolf: Roger Fry; Literarische Biografie
- ebersbach & simon (Köln) – Ethel Smyth: Paukenschläge aus dem Paradies; Erinnerungen
- Edition Converso (Karlsruhe) – Fabio Stassi: Die Seele aller Zufälle; Detektivroman
- Edition Korrespondenzen (Wien) – Petr Borkovec: Den Stock aufheben; Kurzgeschichten
- Ink Press (Zürich) – Kerana Angelova: Sonnenblumen für Maria; Roman
- Jung und Jung (Salzburg) – Stephan Roiss: Lauter; Roman
- Kanon Verlag (Berlin) – Domenico Müllensiefen: Schnall dich an, es geht los; Roman
- Korbinian Verlag (Berlin) – Olga Hohmann: In deinem rechten Auge wohnt der Teufel; Roman
- Limmat Verlag (Zürich) – Douna Loup: Verwildern; Roman
- Mandelbaum Verlag (Wien, Berlin) – Karolina Dreit, Kristina Dreit: Working Class Daughters; Sachbuch
- März Verlag (Berlin) – Katharina Volckmer: Hallo, mein Name ist Jimmie, was kann ich für Sie tun?; Roman
- Matthes & Seitz (Berlin) – Onur Erdur: Schule des Südens; Sachbuch
- Merlin Verlag (Gifkendorf) – Xavier Le Clerc: Ein Mann ohne Titel; Roman
- Mitteldeutscher Verlag (Halle) – Zdena Salivarová: Ein Sommer in Prag; Roman
- parasitenpresse (Köln) – Thomas Podhostnik: Dear Mr. Saunders. Erster Brief; Roman
- Peter Hammer Verlag (Wuppertal) – Tierno Monénembo: Indigoblau; Roman
- Poetenladen (Leipzig) – Tom Schulz: Die Erde hebt uns auf; Gedichte
- Pulp Master (Berlin) – Gerald Kersh: Hirn und zehn Finger; Roman
- Reprodukt (Berlin) – Anke Feuchtenberger: Genossin Kuckuck; Graphic Novel
- Scheidegger & Spiess (Zürich) – Matthias Drilling, Nora Locher, Esther Mühlethaler, Jörg Dittmann: Obdachlosigkeit; Sachbuch
- Schillo Verlag (München) – Reinhard Ammer: Tanz der Vokale; Potentielle Literatur
- S. Marix Verlag (Wiesbaden) – Sarah Raich: Hell und laut; Roman
- Steidl Verlag (Göttingen) – Femke Vindevogel: Backstein; Roman
- Ventil Verlag (Mainz) – Chrizzi Heinen: Tropicalia Passagen; Roman
- Verlagshaus Berlin (Berlin) – Odile Kennel: Irgendetwas dazwischen; Gedichte
- Wagenbach (Berlin) – Finn Job: Damenschach; Roman
- Wallstein Verlag (Göttingen) – Thea Mengeler: Nach den Fähren; Roman
Wieder eine vielfältige (und durchaus queere) Liste, wenn uns auch scheint, dass im Vergleich der vergangenen Jahre Gedichte und Lyrik vergleichsweise wenig vertreten sind. Das mag aber täuschen und zugegeben, schauen wir immer nur mit einem halben Augen auf diese, da sie (bisher) weniger unser Beritt sind.
Wir freuen uns über das erneute Auftauchen manch eines Verlags und ebenso darüber, dass Finn Jobs in Kürze erscheinender zweiter Roman Damenschach auf der Longlist ist. Nach den Fähren und Lauter vermuten wir beinahe auch schon auf der Longlist des Deutschen Buchpreises (mehr Kaffeesatzleserei wird’s in diesem Jahr eher nicht geben). Unsere Besprechungen zu diesen drei Titeln lest ihr in Kürze. Mit Roger Fry – Eine Biografie von Virginia Woolf werden wir endlich zu einem Buch genudged, das uns lange anlacht und Ethel Smyths Paukenschläge aus dem Paradies wurde von Janina Reichmann bereits in unserer Festtagsbücherei empfohlen.
Natürlich widmen wir uns auch anderer Titel der Hotlist-Nominierten und sind voller Spannung, welche sieben beziehungsweise zehn Titel es schlussendlich auf die Hotlist schaffen und wer 2024 mit dem mit 5 000 Euro dotierten Preis der Hotlist ausgezeichnet wird. Bekanntgegeben wird das am 10. September 2024 und am 18. Oktober 2024 findet am Rande der Buchmesse im Literaturhaus Frankfurt die Preisverleihung statt.
Eure queer-reviewer
Unser Schaffen für the little queer review macht neben viel Freude auch viel Arbeit. Und es kostet uns wortwörtlich Geld, denn weder Hosting noch ein Großteil der Bildnutzung oder dieses neuländische Internet sind für umme. Von unserer Arbeitszeit ganz zu schweigen. Wenn ihr uns also neben Ideen und Feedback gern noch anderweitig unterstützen möchtet, dann könnt ihr das hier via Paypal, via hier via Ko-Fi oder durch ein Steady-Abo tun – oder ihr schaut in unseren Shop. Vielen Dank!
Comments