Heute ist es endlich soweit: In Deutschland startet, quasi als kleines Weihnachtsgeschenk, Luca Guadagninos QUEER in ausgewählten Kinos. Ab dem 2. Januar 2025 gibt es die Verfilmung von Williams S. Burroughs‚ queerem Kultbuch dann regulär in den Kinos zu sehen. Erschienen ist der Roman von Burroughs erst 1985, obwohl er diesen bereits 1952 geschrieben hatte.
Alles enthüllt
Da Homosexualität und homosexuelles Begeheren in der in Mexico City spielenden Geschichte aber sehr offen dargestellt werden, wurde er entsprechend lange nicht veröffentlicht. Selbst Mitte der 1980er-Jahre galt das unerschrocken autobiografische Selbstporträt QUEER mit seiner Mischung aus Sexualität, Politik und Fantasie noch als einigermaßen skandalös. (Und dürfte heute sicherlich in vielen Schulbibliotheken der USA verpönt sein…)
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Autorenkollege Allen Ginsberg sagte über das Buch: „Queer is a major work, Burroughs’s heart laid bare.“ Dieser Ansicht dürften sich die Leser*innen des Werks, das 2010 zum 25-jährigen Jubiläum und mit einem Vorwort von Oliver Harris englischsprachig bei Penguin Modern Classics neu herausgegeben wurde, wohl anschließen.
Stars in Mexico City
Die Meinungen zur Verfilmung von Luca Guadagnino (Challengers, Call Me By Your Name, We Are Who We Are), für die Justin Kuritzkes das Drehbuch adaptierte, gehen da schon eher auseinander. Obwohl außer Frage stehen düfte, dass der Film schnell ein Kultthema zumindest in der Gay- und Queer-Community werden dürfte (und festzustellen ist, dass je mehr Menschen den Film gesehen haben, die Bewertungen sich bessern). In den Hauptrollen zu sehen sind Daniel Craig und Drew Starkey. Daneben spielen u. a. noch Lesley Manville, Jason Schwartzman, Henry Zaga, Omar Apollo, Drew Droege und David Lowery wesentliche Rollen in QUEER.
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Angesiedelt ist die Geschichte im Jahre 1950. William Lee (Craig) lebt als übermäßig Alkohol konsumierender Expat in Mexico City. Hier verbringt er seine Tage größtenteils allein, abgesehen von einigen Kontakten zu anderen Expats der kleinen amerikanischen Community. Als er dem neu angekommenen, früheren Soldaten Eugene Allerton (Starkey) begegnet, wird ihm zum ersten Mal klar, dass es möglich sein könnte, endlich eine innige und intime Beziehung zu jemandem aufzubauen. Wenngleich Eugene doch eher teilnahmslos wirkt…
Film ≠ Roman?!
Ob die vom Studio A24 verantwortete und via MUBI vermarktete Verfilmung vom gleichen bissig-zerfleischenden Humor, der ungeschönten Darstellung amerikanischer Verhältnisse der späten 40er und frühen 50er auch im Ausland sowie der selben manischen Besessenheit geprägt ist, wie der Roman?! Das lest ihr in unserer ausführlichen Review kurz vor dem regulären Start am 2. Januar 2025 (am gleichen Tag wie Nosferatu – die Rezension gibt es bald).
Omar Apollo hat gemeinsam mit den für die Filmmusik verantwortlich zeichnenden Trent Reznor & Atticus Ross den Song „Te Maldigo“ zum Film aufgenommen. Den findet ihr selbstredend in unserer QUEER SOUNDS–Spotify-Playlist.
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