Beitragsbild: Sam Dylan muss an Tag 2 alleine zur Dschungelprüfung „Eruptions-Störung“ antreten. Zwölf Minuten hat der Reality-Star Zeit um zwölf Sterne in dem Vulkan, der voller kleinerer und größerer Bewohner der australischen Wildnis ist, zu finden // Foto: RTL
[Achtung: Enthält Spoiler zum Verlauf der aktuellen Staffel von Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!]
„Tag 11 im Dschungel…“ hieß es gestern Abend beim RTL und aufm RTL+. Bedeutet, wir verfolgen das Leben und Leiden zwischen viel Grün und einiger (geistiger) Plörre seit dem 24. Januar 2025.
Für RTL bedeutet das mit Ich bin ein Star – Holt mich hier raus! Marktführerschaft an jedem Abend und beste Werte in der sehr relevanten Zielgruppe der 14- bis 59-Jährigen. Die Folge Tag 1 erzielte in dieser einen Marktanteil von 29,7 Prozent (2,56 Mio. Zuschauer*innen); der gestrige Tag 11 25,9 Prozent (2,65 Mio. Zuschauer*innen). [Quelle: AGF / GfK / DAP AGF SCOPE / RTL DATA / vorl. gew. / Stand: 25.01.2025 bzw. 04.02.2025.] Im VOD-Bereich läuft es ebenfalls recht famos für diesen 18. Dschungel.
Die Camper*innen im Semi-Schnelldurchlauf
Es soll hier gar nicht zu viel vom Geschehenen der etwas lahm begonnenen 18. IBES-Staffel nacherzählt werden. Zum einen wissen Interessierte ohnehin Bescheid. Zum anderen wollen wir das zum Ende noch ein wenig aufarbeiten. Jetzt wollen wir uns in aller Kürze (ausnahmsweise) einmal mit Kurzstatements zu den Teilnehmer*innen äußern:
Alessia Herren: Verhält sich bisher tatsächlich anders und vor allem besser als von uns vermutet im Sommerhaus der Stars. Ob das so bleibt, wenn der Hunger steigt während die Gefühle hochkochen? Wir werden sehen!
Maurice Dziwak: Der selbsternannte Löwe überraschte zuletzt, vor allem in seiner Sieben-Sterne-Prüfung. Es macht Freude, ihn dort zielstrebig und panisch zu sehen. Dennoch steht die Vermutung im Dschungel, dass er sich hart verstellt. Manches blitzt eben doch der aus anderen Reality-TV-Formaten bekannte Maurice durch. Wie etwa im Streit mit Alessia um die Aufteilung der Nachtwache oder der Abspül-Story mit Jörg und Anna-Carina. Heult etwas viel wegen nichts.

Edith Stehfest: Hmm… mensch weiß es nicht, mensch weiß es nicht. Das Argument, sie kopiere Ehemann Eric Stehfest, ist noch von der Hand zu weisen. Andererseits scheint sie als eigene (und sehr eigene) Stimme unterwegs sein zu wollen. Dass sie sich, Neurodiversität hin oder her, wirklich von allem – ALLEM! – getriggert fühlt, ist schwierig zu lesen. Sam meinte ganz richtig, ähnlich verhalten sich Narzisst*innen. Dennoch mag es ebenso zutreffen, dass die richtige Gruppe sie anders sein lässt. Wie wir gestern in der Undercover-Mission (Stichwort: Befreiung Schunffel) mit Maurice. Wie lange wir uns das noch fragen werden, ist nach zwei „Vielleichts“ allerdings fraglich (was auch daran liegen mag, dass alle Panik vor ihrem Gesinge haben).
Yeliz Koç: Wir fanden sie sympathisch, wenn auch eher nach dem Modus „Ich will, aber ich kann nicht“ agierend. Dass sie so früh, als Zweite, das Camp verlassen musste, hat uns erstaunt. Ihre Reaktion war recht unterhaltsam. Das konnte mensch davor, bei aller Sympathie, nicht unbedingt sagen. Wenn auch ihre Geschichte zu Jimi Blue Ochsenknecht interessant war. (Mama Natascha sagt, das stimme alles nicht.)

Anna-Carina Woitschack: Super nett, super zugewandt, super wenig präsent bisher. Dass ihre Prüfung gestern ausgerechnet Albtraum und Panik war. Schade. Wie Moderatorin Sonja Zietlow sich verhalten hat: Kudos. Wie trutschig Anna dann nach Worten im Sand suchte: Unnötig. Dass sie nach Pierres Verhalten vor, während wie nach der Prüfung weniger auf dessen Empathie und eher auf seinen Spruch einging: dämlich #sorrynotsorry.
Sam Dylan: Sam ist Sam. Wenn er auch an mancher Stelle die Rolle Sam Dylan verlässt und in den Menschen schlüpft. Es ist doch zu merken, dass auch er feststellt, dass der Ich bin ein Star – Holt mich hier raus! doch anders verläuft, als der Rest im Reality-TV. Seine Prüfungen waren unterhaltsam, wenn wir den Abbruch der zweiten auch als eher wenig authentisch empfanden. Hunger und Ärger kalkulieren die Anrufer*innen natürlich ein. Jahr um Jahr. Wird’s ermüdend? Nö, geht. Allerdings nun mal mehr Sam als Mensch, sonst kalkulieren ihn die Nichtanrufenden ein.

Timur Ülker: Timur, Timur, Timur… Tsetsetse… Was machen wir nur mit dir? Er ist so attraktiv wie empathisch, so sympathisch wie kaum unterhaltsam leider. Sicherlich war die Bus-Prüfung ein Riesen-Gaudi (*hrhrhrhr*). Doch irgendwie… ist er da, aber nicht wirklich. Was echt schade ist, denn hin und wieder hat der GZSZ-Schauspieler Interessantes zu erzählen und wir bei the little queer review haben sein Verhalten gegenüber Jörg des Öfteren gefeiert. Und natürlich (!) werden wir ebensowenig wie OIivia Jones in der Stunde danach der Penis-Story (und ggf. weiteren Entwicklungen) mit Bill Kaulitz müde. (Und haben eine Vermutung, wo die Bissspur sein könnte… Nein, nicht da!)
Nina Bott: Noch wer aus GZSZ, wenn auch eine Ex. Dafür aus anderen Formate und Serien bekannt. Eine der liebsten und authentischsten im Dschungel drinne. Dennoch kaum präsent für die Zuschauer*innen (im Hintergrund haben wir so oft rumrödeln und -reden sehen). Was sicherlich ebenso zu ihrer Rauswahl als Dritte an Tag 10 führte, wie der mehr und mehr erkennbare Wunsch, mit einigen Menschen im Camp nichts mehr zu tun haben zu wollen. Ihre Statements bei Auszug und gestern gegenüber Sebastian Klimpke (Heyho!), haben das nur bestätgt. Schade, wir hätten sie gern mehr gesehen. Andererseits: Gut für sie und vor allem würdevoll!

Lilly Becker: Sehr, sehr viel spannender und in richtigen Momenten entspannter als vermutet. Jedenfalls inzwischen. Zu Beginn ist sie noch eher entweder krawallig oder schläfrig aufgefallen. Streit strengt halt an, ne?!? Ein wenig anstregend auch, wie sie sich auf Sam eingeschossen hat(te). Allerdings: Manche Menschen passen eben nicht zusammen. Sie sagte ja bereits an Tag 5, dass sie ihn sowieso nicht mögen, wie er rede und sei – das passe nicht. Wie Lilly am gestrigen Tag 11 in aller Ruhe ihre durchaus teils tragische, dann wieder magische Familiengeschichte erzählt hat, war berührend. Und die Namensstory „Sharlely“ mit Boris Becker passt natürlich wie er in den Knast… äh… wie Arsch auf Eimer.
Pierre Sanoussi-Bliss: Der nächste höchst empathische Mensch im Camp. Allerdings wohl an maacher Stelle ebenso still genervte. Es macht Freude ihm zuzusehen, oft auch zuzuhören. Mit der Dämlich-Geschichte sollte er es dennoch nicht übertreiben. Wir brauchen sicher keinen zweiten Jörg Dahlmann im Camp. Dass er seine Rolle als Teamchef so nicht annehmen wollte, war sicherlich unterhaltsam. Allerdings ebenfalls dezent dämlich, denn, um mal einen berühmten (?) Ex-Camper zu zitieren: The Regelns are the Regelns. Stark – und korrekt – seine Einlassungen zu Homosexualität und den Klischees sowie der positiven Diskriminierung vor allem schwuler Männer durch Herrn Dahlmann…

Jörg Dahlmann: …wenig überraschend vielleicht, der fur uns größte Problemfall in dieser 18. Staffel von IBES. Wie befürchtet die wahre, echte Verkörperung des alten, weißen Mannes. Dazu nicht einmal unterhaltsam. Wir fragen uns, warum für diesen Sexisten mit vielen schwierigen Tendenzen angerufen wird. Und dann denken wir: Die Das-Wird-Man(n)-Ja-Wohl-Noch-Sagen-Dürfen-Thomas-Gottschalk-Hat-Das-Nur-Beruflich-Gemacht-Fraktion. Und da ist das Licht. Wurde sein Trump-Spruch hochgejazzt? Etwas. War er dennoch schlicht unnötig und fragwürdig? Ziemlich. Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut. Verletzendes Verhalten nach dem Motto „Das habe ich schon immer so gemacht“ und diese ohne jede Reflektion eher weniger. Insofern wundert es, dass ihm in Die Stunde danach so arg die Stange gehalten wird.
Jürgen Hingsen: Sympathisch, durchaus mit der einen oder anderen interessanten Geschichte ins Camp gekommen. Sein Thema mangelnde Bildung mit Maurice fanden wir nun weniger hart als dieser oder auch Jörg und Co. Wo er recht hat, hat er recht. (Erneut zu Jörg: Selber sieht er nichts ein, beleidigt die Menschen und ihren Lebensstil, entschuldigt sich für nichts. Erläutert aber Jürgen, warum der sich nicht laut über des studierten Maurices lückenhafte Allgemeinbildung wundern darf.) Kein Wunder jedenfalls, dass Jürgen als erster das Camp verlassen musste, es wurde sicherlich auch für ihn Zeit. Dennoch stark, dass er nicht im Vorfeld rausgenommen wurde oder gehen wollte (übrigens auch nie für eine Prüfung gesperrt war, wenn wir das richtig erinnern; überhaupt bisher noch keine*r.)

Spektakulär unplanbar
So viel zu unserem möglichst knappen Überblick nach dem elften Tag Ich bin ein Star – Holt mich hier raus! Mittlerweile, beziehungsweise so seit Tag vier oder fünf, schauen wir die Staffel nach diversen Startschwierigkeiten gern. So war beispielsweise die Einzugsfolge, trotz diverser neuer Einfälle, eher langweilig und wirkte fast wie eine altbackene Gaming-Show. Das konnte nicht einmal die Essensprüfung rausreißen (die selbst öde war).

Ebenso waren die Moderationsansagen anfangs eher weniger stark. Was so gesehen zu den gezeigten Inhalten passte. Wenn das Material halt weniger hergibt, lässt sich schlecht arbeiten. Nun ist’s aber fein und bereitet weit mehr Freude, so dass wir uns nun jeden Abend auf Sonja Zietlow, Jan Köppen, die verbliebenen Camper und natürlich Dr. Bob freuen!
Zudem sind die Rauswahlen in diesem Jahr 2025 sehr unvorhersehbar. Das bringt Spannung ins Camp und ins wohltemperierte Heim. Mehr in einigen Tagen.
QR
PS: Sorry für das Vorschaubild. Doch es musste sein und wir konnten nicht widerstehen!

Ich bin ein Star – Holt mich hier raus! seit dem 24. Januar 2025 täglich um 20:15 Uhr auf RTL und im Live-Stream bei RTL+
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