Vielseitiger und sehr bunter CSD in Cottbus

Nachdem am vorletzten Samstag der erste Frankfurt-Słubice-PRIDE stattfand, veranstalte der CSD Cottbus e. V. am letzten Wochenende bei bestem Pride-Wetter den inzwischen 12. CSD Cottbus & Niederlausitz, in diesem Jahr unter dem Motto: „Mit uns müssen Sie rechnen“. Die Zahl der Teilnehmenden des Umzugs war auf 300 begrenzt, so wurden im Vorfeld Buttons ausgeteilt, die quasi als Eintrittskarte dienten. Die Begrenzung wurde streng und größtenteils anstandslos eingehalten.

Den Artikel 3 GG sinnvoll erweitert

Der CSD stand mit den der Parade vorausgehenden Aktionstagen vom 31.8. an ganz engagiert im Zeichen eines erweiterten Artikel 3 des Grundgesetzes: Niemand solle aufgrund seiner sexuellen Orientierung und/oder geschlechtlichen Identität benachteiligt werden. Der Verein wendet sich mit seinem Programm dezidiert an wirklich alle LSBTIQ*-Personen. 

Sammeln zur Eröffnung des 12. CSD Cottbus & Niederlausitz. // Bild: © the little queer review

Ebenso gab es erneut eine groß angelegte Regenbogenfahnenaktion „Wir für Akzeptanz CSDCB2020“, erstmalig fand diese 2014 statt. Im Rahmen der Aktion sind Organisationen, Unternehmen, Vereine, aber auch die Politik und Verwaltungen etc. dazu aufgerufen, Flagge zu zeigen und nach einer Onlineanmeldung die Regenbogenfahne aufzuhängen. Der aktuelle Stand auf der offiziellen CSD-Cottbus-Homepage zeigt an, dass sich 284 Organisationen beteiligt hätten, was eine leichte Steigerung zum Vorjahr bedeuten würde. Und in der Tat: Bei einem Spaziergang durch die Cottbuser Innen- und Altstadt haben wir durchaus eine große Menge an Flaggen & Fahnen in Fenstern und an Häusern registriert, freilich nicht nur an Büros. Cottbus war in der Tat bunt, was auch an verschiedener Stelle plakatiert und beflaggt worden war.

Vielseitig, jung & bunt

Um 15:00 Uhr trafen wir uns alle am schönen Schillerplatz am Staatstheater, um wenig später der Eröffnung des 12. CSD beizuwohnen. Es wurden einige Reden gehalten, die jedoch, an vielen Stellen akustisch kaum vernehmbar waren, was auch daran gelegen haben mag, dass sich die Redner.innen direkt vor einem Brunnen befanden. Deutlich wahrnehmbar war allerdings, dass viele der Teilnehmenden nicht nur sehr bunt, sondern auch sehr jung waren, was natürlich freut. Wenn an mancher Stelle auch sehr viel Pubertät kaum zu überhören war. 

Die Demo verlief weitestgehend störungsfrei, ist von einigen, sich im besten Sinne zurückhaltenden, Polizeikräften begleitet und abgesichert worden und endete schließlich am Glad House Cottbus, wo die Aktionswochen mit einem kleinen CSD-Straßenfest abgeschlossen worden sind.

In einer Stop Homophobia wurden die Flaggen der Staaten getragen, in denen Homosexualität noch immer unter Strafe steht. // Bild: © the little queer review

Teil der Aktionswochen waren übrigens so interessante Punkte wie „Gendern – Fragen und Antworten zu geschlechtergerechter Sprache“, ein Drag Queen-Workshop, der Film Kokon wurde gezeigt, Beratung und Tests zu HIV, Regenbogenfamilien-Aktionen und auch ein Zeitzeugengespräch über schwule Jugend in der DDR: „Erlaubt, aber unerwünscht“

So waren es vielseitig und bunt gestaltete zwei Wochen, die eine ausgewogene Mischung von Spaß und nachhaltigen Informationen für nahezu jede Altersgruppe boten. Das Engagement des Vereins kann nur mit einem Chapeau bedacht werden. In diesem Sinne, ist den Veranstalter.innen nur zu wünschen, dass im kommenden Jahr wieder coronafrei demonstriert werden kann. 

Peace & Love ✌️❤️🌈

AS

Einleitende Reden. // Bild: © the little queer review
Regenbogen wohin man schaut. // Bild: © the little queer review
Los geht’s. // Bild: © the little queer review

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