FDP-Bundestagsabgeordnete fordern mehr Bewusstsein für LSBTI*-Personen

In einem in der Tageszeitung Welt erschienen offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) setzen sich die FDP-Abgeordneten Jens Brandenburg, queerpolitischer Sprecher der Partei, Thomas Sattelberger und Christian Lindner, FDP-Parteivorsitzender, im Namen ihrer Partei für mehr Sichtbarkeit von homo- und transfeindlich motivierter Gewalt ein. In ihrem Brief geben sie sowohl ihrer Trauer um das Opfer des Dresdner Messeranschlags Raum als auch ihrer Wut über den Umgang mit dem Angriff.

So schreiben sie: „Dass Menschen in Deutschland Opfer terroristischer Angriffe werden können, weil sie ihre sexuelle Identität offen zeigen, erschüttert uns sehr.“ Sie merken ebenso an, dass in einem „freiheitlich-demokratischen Land, niemand aufgrund seiner geschlechtlichen oder sexuellen Identität Angst vor gewaltsamen Übergriffen“ haben dürfe. Dass der Anschlag lange als „Touristenmord“ „verklausuliert und die mutmaßlich homosexuellenfeindliche Motivlage verschwiegen“ wurde, wird ebenfalls kritisiert.

Anteilnahme ist wichtig, aber reicht nicht aus

Sie sprechen dem Lebenspartner des ermordeten Thomas L. ihre Anteilnahme aus und kritisieren das „Schweigen aus dem Bundeskanzleramt“. Es bedürfe Solidarität und höchster staatlicher Anteilnahme. Eine Kritik und Forderung hinter die wir uns nur stellen können.

Die Sicherheitsbehörden und Öffentlichkeit sollten stärker sensibilisiert werden, nur so könne homo- und transfeindliche Hasskriminalität frühzeitig erkannt und eingedämmt werden. Das stimmt und es ist einigermaßen erschreckend, dass Selbstverständlichkeiten noch einmal so prominent geäußert werden müssen.

Die Übergriffe auf Menschen der LSBTIQ*-Community nehmen zu und werden allzu oft als etwas abgetan, das mehr Sichtbarkeit von uns eben mit sich bringen würde. Das ist Bullshit und ein einigermaßen grausames Argument. Insofern stehen wir hinter dem Vorschlag der FDP, den Schutz der sexuellen Identität dauerhaft über eine Erweiterung von Artikel 3 Absatz 3 Grundgesetz festzuschreiben.

Thomas Sattelberger spricht im Plenum des Deutschen Bundestages / © Deutscher Bundestag, Achim Melde

Der Brief schließt mit der eindringlichen Bitte an die Kanzlerin, sich auch persönlich für dieses Anliegen einzusetzen und sich an die Seite des Kampfes gegen Homo- und Transphobie zu stellen. Ja. Punkt.

Love & Peace ❤️✌🏼🏳️‍🌈

Eure queer-reviewer

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