Vor wenigen Wochen berichteten wir über eine parlamentarische Initiative der FDP, die sich für eine Aufhebung des Blutspendeverbots für Homo- und Transsexuelle ausspricht. Leider wurde diese damals von der Tagesordnung im Bundestag genommen.
Angesichts der unter dem Eindruck von Corona stark zurückgehenden Zahlen an Blutspenden bundesweit gibt es nun einen neuen Vorstoß in der Thematik. In einem Brief an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn schreiben die beiden liberalen Abgeordneten Jens Brandenburg und Kathrin Helling-Plahr, dass das bestehende Verbot „lebensfremd“ sei.
Auf change.org wurde außerdem eine Petition initiiert, die ebenfalls für ein Ende des Verbots eintritt. Diese durch die Nachwuchsorganisation der FDP initiierte Kampagne hatte bis zum frühen Nachmittag des 5. April bereits 6.250 Unterstützter gesammelt. Aktualisierung: Stand 14. Juni 2020, 11:10 Uhr sind knapp 20.000 „Unterschriften“ zusammengekommen.
Diese hohe Zahl zeigt einmal mehr, welch bedeutende Thematik hier in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt wird. Sie verdeutlicht, dass es eine erhebliche Zahl an Personen gibt, die die ungerechtfertigte Diskriminierung von homo- und transsexuellen Menschen beenden will. Gerade in Zeiten, in denen der gesellschaftliche Zusammenhalt so wichtig ist, muss dieses Thema große Aufmerksamkeit erfahren.
Wie es besser geht, macht Amerika vor: Die USA haben vor wenigen Tagen erst die entsprechenden Bestimmungen gelockert und erlauben nun Blutspenden nach einer Enthaltsamkeit von nur noch drei statt wie bisher zwölf Monaten für homo- und transsexuelle Menschen. Auch das ist natürlich weiterhin sowohl diskriminierend als auch weltfremd, aber zumindest zeigt es, dass das Land erkannt hat, welches unangezapfte Reservoir es hier noch gibt. Wir schließen uns daher den Appellen der FDP-Politiker*Innen an und plädieren für eine Gleichstellung von Hetero-, Homo- und Transsexuellen bei der Möglichkeit der Blutspende und damit der Gesellschaft etwas zurückzugeben.
HMS
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