Martin Bruchmann: Mit starker Stimme gegen Diskriminierung

Beitragsbild: links das Anders-Cover, rechts Screenshot aus dem Video

Wie wir bereits häufiger schrieben, wurde in der letzten Legislaturperiode von der CDU/CSU- und SPD-geführten Bundesregierung in puncto Queerpolitik in etwa so viel getan, wie die Vereinten Nationen für Israel einstehen. Das sollte sich nicht nur, sondern könnte sich bald ändern. Schließlich sind sich SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP ja einig, dass da was im Argen liege.

Etwas muss sich bewegen

Etwas, das auch die blassrote SPD in ihrer etwas seltsamen Rolle einerseits die Regierung zu stützen, andererseits Opposition zu spielen, solange es sich nur um Worthülsen und Sticheleien und nicht irgendetwas mit Konsequenzen Verbundenes handelte, immer mal betont hat. Somit dürfte womöglich auch endlich die Erweiterung um den Schutz der sexuellen und geschlechtlichen Identität des Artikel 3 Grundgesetz zumindest im Plenum debattiert werden. Hier sind sich die potenziellen Partner womöglich auch nicht mehr ganz so einig, ob denn die geschlechtliche Identität mit rein müsse – wir dürfen gespannt sein, ob dazu etwas im kommende Woche zu erwartenden Koalitionsvertrag stehen wird.

Bereits seit einiger Zeit existiert die Initiative Grundgesetz für alle, die sich dafür einsetzt, dass nach gut 70 Jahren unserer Verfassung diese überfällige Erweiterung stattfindet. Nun hat sich diesem Engagement eine weitere und sehr schöne Stimme angeschlossen: Schauspieler und Sänger Martin Bruchmann hat für seinen neuen Song „Anders“, der für Selbstbewusstsein und gegen Unterdrückung steht und in dem es unter anderem heißt; „Wer stellt hier die Regeln auf? / Und warum nehmen wir sie in Kauf?“, gleichsam die Charity-Aktion #WieDuNurAnders gestartet, deren Erlöse ebenso wie die Einnahmen durch den Song, der Grundgesetz für alle-Initiativen zugutekommen.

Bunte Unterstützung

Dass solch ein Schutz dringend notwendig ist, zeigt nicht nur die Zunahme der gemeldeten Über- und Angriffe auf LGBTIQ*-Personen, sondern auch die ignorante Derbheit mit der die Debatte darum teilweise geführt wird. Umso feiner ist es, dass der 32-jährige Bruchmann mit seinem Song nicht nur eine vermittelnde Message rüberbringt, sondern sich im dazugehörigen Video auch noch die Unterstützung einiger prominenter und vor allem bunter Gesichter, wie Jochen Schropp, Brix Schaumburg, Leopold, Karmela Shako, Tamara Röske, Marie Scherzer, Gianni Jovanovic, Malcolm Ohanwe, u. v. a., sichern konnte.

Mit dem Song „Anders“, dem dazugehörigen Video und der Charity-Aktion #WieDuNurAnders möchte der gebürtige Leipziger Bruchmann vor allem „ein lautes Statement gegen Diskriminierung und Ausgrenzung und für mehr Vielfalt und Akzeptanz setzen“, wie er schreibt. Das glauben wir ihm nicht nur, weil er Teil der #ActOut-Aktion im Februar 2021 war, sondern auch weil er sich schon seit geraumer Zeit nicht nur über seines Instagram-Channel für die Belange und Rechte queerer Menschen engagiert.

Eldorado der Andersseins

Bruchmann war übrigens auch als einer der wenigen offen queeren Schauspielenden in einer Episodenrolle in der schwulen Serie All you need zu sehen sowie in verschiedenen Tatorten und einer kleineren Rolle in Werk ohne Autor. In der ab 20. Dezember in der ARD-Mediathek zur Verfügung stehenden Mini-Serie Eldorado KaDeWe – Jetzt ist unsere Zeit, in der es auch um eine lesbische Liebe geht, hat er ebenfalls eine Rolle. 

Links zu „Anders“ und weiteren Songs, die er seit dem Sommer 2020 veröffentlicht hat, findet ihr hier

Eure queer-reviewer 

PS: Verbunden mit dem Song ist auch eine noch bis zum 26.11. laufende Hashtag-Challenge die Bruchmann im Text unter diesem kurzen Video ausführlich erläutert. Auch diese ist mit der extra für den Song ins Leben gerufenen Spendenaktion, deren Erlöse wie erwähnt der Grundgesetz für alle-initiative zugutekommen, verknüpft.

PPS: Diese Aktion und auch die Initiative sind übrigens weiterhin so wichtig, weil nur durch eine vermutlich progressivere Ampelkoalition das Ding noch lange nicht durch ist. Es bedarf für solch eine Änderung einer Zweidrittelmehrheit im Bundesrat. Und diese ist zumindest nach aktueller Zusammensetzung eher nicht machbar. 

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