Spoiler-Warnung: Informationen zum groben Verlauf der Finale-Folge der dritten Princess Charming-Staffel sowie der Zeremonie am Ende.
Mit einem Finale in der thailändischen Hauptstadt Bangkok endet heute die dritte, quasi semi-heimlich gedroppte dritte Staffel der lesbischen Dating-Show Princess Charming (in der kommenden Woche kommt natürlich noch eine Reunion-Folge) beim RTL+. Wie schon mit der zweiten Staffel und diversen Prince Charming-Staffeln (speziell zwei und vier) haben wir auch hier manches Mal gehadert…
Sexy, aber nur mit Konsens
Erkennbar war allerdings, dass das Team vor und hinter der Kamera dieser dritten Staffel sich bemüht hat, auf die Kritik am Format, die sich im Laufe und nach der zweiten Staffel Bahn brach, einzugehen und mögliche Problempunkte zu umgehen. Daran merken wir: Es muss nicht gleich eine (Reality)-Show eingestellt werden, nur weil es mal zu kritisierende Inhalte oder einen problematischen Umgang mit Kandidat*innen während des Drehs gab oder gegeben haben soll.
So titelten wir zur ersten Folge mit „Super-Woke auf Koh Samui?“ und in der Tat waren hier wohl alle bemüht, neben einer gewissen Sexyness vor allem Konsens einzubringen. Keine Umarmung, kein Kuss, kaum ein Touchy-Sein ohne die Frage: „Darf ich…?“ Das passt zur Zeit, zu aktuellen Debatten, zum Bedarf nach Sicherheit und nicht zuletzt zu einer aktuellen Veröffentlichung im Querverlag: Sex, aber richtig? Über die Sache mit dem Konsens, die komplizierter ist als gehofft, aber auch entspannter als befürchtet von Joris Kern und mit einem Vorwort der geschätzten Mithu Sanyal.
Sich mal locker machen
Geknutscht wurde in dieser Staffel dennoch (gefühlt?) mehr als in den vorhergehenden. Zwischen Princess Madleen und mancher Teilnehmer*in wie beispielsweise Aleyna, die in der letzten Folge ausschied, oder der aus Staffel eins bekannten Elsa, die hier erneut im Finale ist, ist die sexuelle Spannung förmlich über den Bildschirm spürbar. So waren es auch manch kleine Momente, intensive Blicke oder die Berührung, die eine Sekunde länger dauerte als nötig, die den Reiz dieser Princess Charming-Staffel ausmach(t)en.
Auch das Konzept der Nachrückerinnen Stephie (bekannt aus diversen Bachelor-Formanten), der Schweizerin Meli und eben der berühmt-berüchtigten Elsa, der ihr Ruf vorauseilte und an deren ernsten Absichten Princess Madleen bis zuletzt Zweifel hat, lockerte die etwas zaghafte und redundante Staffel auf. Ebenso hilft der kleine Tapetenwechsel von der Insel Koh Samui aufs Festland nach Bangkok, zu vermeiden, dass wir im Finale nochmals die gleichen Dates wie zuvor zu sehen bekommen.
Deep Talk und Unterstützung
Madleen und Nina starten ihr Date mit einer hübschen Bootstour, anschließend schlendern sie über einen (sehr leeren) Markt und Madleen freut sich, dass Nina ihr die Sugar-Mommy macht und erstmal die Kohle (vom RTL?) zückt. Ob es auf dem Street Market auch Insekten zu essen gab – ein Konzept, das wir unterstützen würden – konnten wir leider nicht erkennen. Es geht in einen Tempel, anschließend wird schneller Boot gefahren und es geht ab zum Dinner, zu welchem ein wenig Deep Talk gereicht wird. Immerhin gilt es noch Ninas Unsicherheit und Madleens außereuropäische Zukunftspläne aufzuarbeiten. Wir schrieben schon in der vergangenen Woche, dass wir davon ausgehen, dass Nina eher aus Pflichtgefühl bleibe und am Ende würde es doch Elsa werden. Das vermuten wir auch nach diesem Date mitsamt der üblichen Final-Übernachtung.
Mit Elsa geht es hoch hinaus zum Houserunning, was durchaus unterhaltsam anzusehen ist. Offensichtlich unterstüzen sich die beiden Frauen hier, wenn es auch Elsa ist, die Madleen ein wenig mehr zur Seite steht. Lustige Bilder inklusive, Körperspannung eher weniger. Coole Sache jedenfalls – wollen wir auch mal machen. Anschließend wird es auch bei den beiden romantisch mit Häppchen am und Küssen im Pool. Der Vibe, ja, der scheint hier schon intensiver. Dies auch morgens im Bett und auf der Couch. Zudem entspannter – was auch zu Madleens letzter Entscheidung beitragen mag.
Ein Ende ohne Überraschung
So, wie erwähnt wir schrieben es bereits, ist das finale Finale schließlich wenig überraschend. Madleen entscheidet sich gegen Nina (vor gefühlt sehr laaanger Zeit meinten wir übrigens, dass da eher eine freundschaftliche Verbindung zu bestehen scheint) und für Elsa. Nina meint zu Madleen, dass das nicht schlimm sei. Kommentiert es anschließend aber doch in dem Sinne, dass sie sich irgendwie verarscht fühle…
…überhaupt geht es ihr viel darum, wie wichtig Menschenkenntnis sei und sollte sie es am Ende nicht werden, würde sie sehr an ihrer zweifeln (wie wichtig diese in der Tat ist, sahen wir zuletzt im Finale von Die Verräter). Dabei scheint sie aber nicht zu bedenken, was Aleyna kürzlich sagte: Es weiß ja keine der anderen Kandidatinnen, wie die Einzeldates und -gespräche mit der jeweiligen Frau laufen. Bedeutet, dass Nina sich Princess Madleen sehr verbunden fühlen kann, sie aber eben nicht wissen kann, wie es zwischen Elsa und ihr aussieht. Zumal Elsa sich ohnehin seit ihrer Ankunft in Folge vier immer sehr bedeckt hielt, wenn es darum ging, was mit ihr und Madleen so lief und läuft.
Nun laufen beide aus dem Finale in die kommende Wiedersehensfolge. Unsere Vermutung: Sie werden sagen, dass sie am Ende kein Paar geworden sind. Draußen is‘ eben doch anders. Außerdem erwarten wir manch böses Blut. Denn sowohl der Eifersuchts- wie auch der Missverständnisfaktor schienen in dieser dritten Staffel recht hoch. Wir sind gespannt.
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Princess Charming Staffel drei, neun Folgen und eine Wiedersehensfolge; seit 1. September 2023 immer freitags eine neue Folge auf RTL+
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