Wetten, dass…? ist vorbei. Also die Folgen mit Thomas Gottschalk. Also vielleicht. Mal sehen, ob er sich doch nochmal hinreißen lässt, immerhin scheint die Show so etwas wie sein Leben zu sein. Wobei, bei dem Abschied Ende 2023… Nun, wir werden sehen.
Auch wenn die einst größte Show Europas vorbei ist, gewettet wird jedoch weiter und zwar diesmal aus Saarbrücken. Nicht in der Stadthalle, sondern in der ganzen Stadt. Und da dort im letzten Jahr so ein paar Milliönchen aus einem Bankraub wieder aufgetaucht sind, ist der Wetteinsatz beträchtlich.
Streit unter Freunden
Die Rede ist vom neuen Saar-Tatort: Der Fluch des Geldes von Regisseur Christian Teede und Autor Hendrik Hölzemann, der an diesem Sonntag ausgestrahlt wird. Wir knüpfen direkt am letzten Fall an, denn Adam Schürk (Daniel Sträßer) ist im Besitz der genannten Millionen. Sein Kollege Leo Hölzer (Vladimir Burlakov) ist bei ihm und die beiden bekommen sich zu Beginn in die Wolle.
Hölzer verschwindet, will zu Fuß zurück in die Stadt laufen (Thürmer) und wird dort von einem scheinbar unachtsamen Fahrer fast angefahren. Er hat Glück, anders jedoch eine alte Frau, die kurz darauf vom selben Wagen abgedrängt wird und noch am Fundort ihren Verletzungen erliegt, auch wenn Hölzer unmittelbar vor Ort ist und Hilfe holen kann.
Raserei
In seiner Raserei will er nicht anerkennen, dass es sich vermeintlich um einen Unfall handelte und macht die Fahrer ausfindig. Schnell landet er bei einem Quartett Infernale, nämlich Betty Henschel, Taleb Hamsa, Luisa Becker und Dino Callas (Susanne Bormann, Omar El-Saeidi, Jasmina Al Zihari und Daniel Zillmann).
Dieses Viererteam ergeht sich im Glücksspiel und zwar im Casino und weit darüber hinaus. Hölzer schleicht sich hier ein und versucht die vier zu einem Geständnis zu bringen. Sein Wetteinsatz: Adam Schürks „gefundenes“ neues Vermögen…
Es bleibt spannend
Die Macht des Geldes vereint hier die horizontale Erzählweise um das Ermittlerduo Hölzer/Sträßer sowie ihrer Kolleginnen Esther Baumann (Brigitte Urhausen) und Pia Heinrich (Ines Marie Westenströer), die in diesem Fall jedoch relativ wenig in Erscheinung treten. Hölzer steht eindeutig im Mittelpunkt dieses Wett-Falls, denn er begibt sich in die Höhle der Löwen. Schürk, auch wenn die Stimmung zwischen beiden straffer gespannt ist als so manche Zugbrücke, gibt ihm Rückendeckung, wenn auch anfangs eher widerstrebend.
Dieser Fall ist überaus spannend, findet etwa zur Hälfte auch noch die eine oder andere Wendung beziehungsweise noch einmal ein paar neue Dynamiken auf. Das tut ihm gut, denn nach etwa einer Dreiviertelstunde scheint die Sache relativ klar zu sein und wir begannen uns zu fragen, was jetzt noch kommen solle.
Das haben die Macherinnen und Macher aber klug umschifft und einen wirklich spannenden Fall für den Sonntagabend zusammengestellt. Der Fluch des Geldes reiht sich ein in eine Serie sehr guter Folgen aus dem Saarland. Nach dem (bevorstehenden) Ende so mancher mehr oder auch wenig liebgewonnener Ermittlerteams ist es umso bedauerlicher, dass die Saar-Tatorte nur einmal jährlich mit einer neuen Folge aufwarten. Der Fluch des Geldes jedenfalls ist mehr als sehenswert und fügt der Geschichte um Hölzer und Schürk ein weiteres, spannendes Kapitel hinzu.
HMS
Tatort: Der Fluch des Geldes ist am Sonntag, 28. Januar 2024, um 20:15 Uhr im Ersten und um 21:45 Uhr auf one zu sehen; anschließend für sechs Monate in der ARD-Mediathek verfügbar.
Tatort: Der Fluch des Geldes; Deutschland 2024; Regie: Christian Teede; Buch: Hendrik Hölzemann; Bildgestaltung: Lena Katharina Krause; Musik: Daniel Hoffknecht; Darsteller*innen: Vladimir Burlakov, Daniel Sträßer, Brigitte Urhausen, Ines Marie Westenströer, Susanne Bormann, Omar El-Saeidi, Jasmina Al Zihari, Daniel Zillmann, Anna Böttcher, Volker Conradt; Laufzeit ca. 88 MInuten; Eine Produktion der Bavaria Fiction GmbH, Niederlassung Köln, im Auftrag der ARD Degeto und des Saarländischen Rundfunks für die ARD
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