„Der Puls schlägt Groove“

Nun wissen wir natürlich nicht, was unsere Ärztin dazu sagen würde, würde unser Puls tatsächlich im Groove schlagen, aber sei’s drum: Der Track „Mein Herz schreit Disco“ von Cassy Carrington ließ unseren Puls schon auf ihrem Album „Lichter in Neon“ höher und die Beine ausschlagen (noch so eine Gefahrensituation….). Dass er nun als letzte Single-Auskopplung samt einer siebenminütigen Extended Version und mit Video auftritt, freut uns also sehr.

Funky-funky-funk-funk

Das Video, selbstredend gedreht in einem Club, ist dabei so bunt, wie mensch sich das wohl vorstellen kann und strahlt eine Lebens- und Tanzfreude aus, die in der Tat ansteckend wirkt. Für Cassy ist es dabei eine kleine Reise in die Vergangenheit, war die hochgewachsene Kölner Drag Queen doch vor ihrer Gesangskarriere als DJane unterwegs. Sie weiß also, wovon sie singt, wenn sie im von Langzeit-Kollaborateur*innen Joseph Vicaire inszenierten und Conny Beißler gefilmten Video als Disco Queen auftritt, die ihr Gefolge durch die Tanznacht führt.

© Conny Beißler

Die Musik zum Song, zu dessen Auskopplung man sich entschied, nachdem er auf Cassy Carringtons „Ernste Absichten“-Tour so arg gut ankam, kommt dabei von Scott Rogers, produziert hat ihn Sebastian Treu. Und in der Tat übertreibt der Pressetext kaum, wenn es heißt, dass hier Erinnerungen an den großen (unser Wort) Giorgio Moroder oder Chic wach werden. Die Mischung aus Disco-Funk, Deutschpop und Partyhit funktioniert in jedem Fall. Das Produktionsniveau tut hier einiges. 

Deluxe, Digga, deluxe

Cover // © Fabian Stuertz

Überhaupt, das wollen wir mal loswerden, schätzen wir die überzeugte und überzeugende Vielseitigkeit mit der Cassy unterwegs ist. Wenn wir auf „Bin Kummer gewohnt“, „An kalten Tagen“ und nun „Mein Herz schreit Disco“ hören und blicken, haben wir drei vollkommen unterschiedliche Nummern mit gänzlich verschiedenen Stimmungen und Videos. Nehmen wir dazu noch ihren Köln-Kalk-Keller-Knutschsong „Bei mir“ und das Trauerverarbeitungslied „Tattoo“, können wir von einem sehr weiten und diversen Repertoire als Solokünstlerin sprechen. Eines, das dazu durchaus erfüllend ist.

Nicht umsonst dürfte die umtriebige Sängerin für ihr im vergangenen Herbst erschienenes Solo-Debütalbum „Lichter in Neon“ im Februar 2023 das Pop-Stipendium des Bundesverbands für Popularmusik erhalten haben. Zu diesem Album wird es übrigens in Kürze eine Deluxe Version mit Remixen und bisher unveröffentlichten Versionen geben. Ohne ein solches kommt eine Künstlerin, die etwas auf sich hält, heutzutage sowieso nicht mehr aus. 

In diesem Sinne: „Wer nicht bis morgens tanzt, geht uns aus dem Weg.“

Selbstredend findet ihr „Mein Herz schreit Disco“ auch in unserer QUEER SOUNDS-Spotify-Playlist, die wir gerade erst wieder aktualisiert haben. Whoop Whoop! 

Eure queer-reviewer

Unser Schaffen für the little queer review macht neben viel Freude auch viel Arbeit. Und es kostet uns wortwörtlich Geld, denn weder Hosting noch ein Großteil der Bildnutzung oder dieses neuländische Internet sind für umme. Von unserer Arbeitszeit ganz zu schweigen. Wenn ihr uns also neben Ideen und Feedback gern noch anderweitig unterstützen möchtet, dann könnt ihr das hier via Paypal, via hier via Ko-Fi oder durch ein Steady-Abo tun – oder ihr schaut in unseren Shop. Vielen Dank!

About the author

Comments

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert