Heute um 18:00 Uhr wird quasi traditionell am Vorabend der Eröffnung der Frankfurter Buchmesse (die in diesem Jahr ihren 75. Geburtstag begeht) im Frankfurter Römer der Deutsche Buchpreis vergeben und somit der so genannte „Roman des Jahres“ gekürt. Eine siebenköpfige Jury wählte in diesem Jahr 2023 aus 196 Romanen zuerst zum 22. August zwanzig Titel für die Longlist und zum 19. September sechs Titel für die Shortlist aus.
Was fehlt… und kommt…
Anders als in den vergangenen Jahren haben wir in diesem Jahr aus Zeit-Und-Anderen-Gründen weder unsere beliebte Kaffeesatzleserei noch unseren Kommentar zu manch einer kurzen wie langen Liste erarbeiten können. Etwas, das wir bereits im PS in unserer Sachbuchpreisnachlese vom 18. August 2023 angedeutet hatten.
Dennoch werden wir auch in diesem Jahr nicht auf eine persönliche Betrachtung zur Buchpreisverleihung verzichten (wenn auch nicht direkt am Folgetag, wie im vergangenen Jahr, als diese gegen morgens um vier in der kühlen Lobby eines ansonsten so überheizten wie überteuerten Hotels geschrieben worden ist). Dies trotz persönlicher Abwesenheit. Aber, interessierte Leser*innen werden es wissen: Es gibt diverse Streaming-Optionen. Beispielsweise auf der Website des Deutschen Buchpreises sowie der Frankfurter Buchmesse, ebenso überträgt der Deutschlandfunk (Kultur) die Veranstaltung live.
…und was sein könnte
Zudem dachten wir uns in diesem Jahr wenigstens eine kleine Tippliste der Shortlist-Titel zu veröffentlichen. Quasi eine Reihenfolge von eins bis sechs, welchem Buch wir die größten Chancen ausrechnen und welchem die geringsten. Dazu ein Bild anbei, nebst einer Liste plus kurzer Begründung. (Auch da ein Roman auf der Fotografie aufgrund von Abwesenheit im Buchpreis-Bücherschrank fehlt – dieser steht uns lediglich als eBook zur Verfügung.)
BILD
Liste:
- Necati Öziri: Vatermal (claassen, Juli 2023)
- Anne Rabe: Die Möglichkeit von Glück (Klett-Cotta, März 2023)
- Tonio Schachinger: Echtzeitalter (Rowohlt Verlag, März 2023)
- Ulrike Sterblich: Drifter (Rowohlt Hundert Augen, Juli 2023)
- Terézia Mora: Muna oder Die Hälfte des Lebens (Luchterhand Literaturverlag, August 2023)
- Sylvie Schenk: Maman (Carl Hanser Verlag, Februar 2023)
Kurz zu unseren Gedanken: Vatermal und Die Möglichkeit von Glück sehen wir als Romane der Stunde. Echtzeitalter ist ein wunderbar geschriebener Titel und hat sicherlich Underdog-Potential. Drifter ist schlicht herrlich abgefahren. Sowohl Muna als auch Maman rechnen wir gleichermaßen die geringsten Chancen aus. Terézia Mora hat den Buchpreis schon einmal verliehen bekommen (2013 für Das Ungeheuer); Sylvie Schenks Roman kommt bei aller Sympathie schlicht recht altbacken daher. [Ausführliche Rezensionen zu einigen der Titel folgen ebenso wie zu diversen Longlist-Nominierten.]
Das war‘s. Bis zur Nachlese (und unseren Beiträgen zuvor)!
QR
PS: Auf der Longlist für den NDR Sachbuchpreis (wird am 1. November 2023 vergeben) finden sich zwei spannende Titel zum Thema Russland: Michael Thumanns Revanche. Wie Putins das bedrohlichste Regime der Welt geschaffen hat und Martin Schulze Wessels Der Fluch des Imperiums. Die Ukraine, Polen und der Irrweg in der russischen Geschichte.
Letzeres war auch für den diesjährigen Sachbuchpreis nominiert und unser Patenbuch im Rahmen von #sachbuchpreisbloggen. Ebenfalls für beide Sachbuchpreise nominiert sind Alle_Zeit. Eine Frage von Macht und Freiheit von Teresa Bücker sowie Hanno Sauers Moral. Die Erfindung von Gut und Böse. Rezensionen zu beiden Titeln folgen noch und wir drücken die Daumen.
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