Tümpel, Seen, Meere und Ozeane sind faszinierende Angelegenheiten: Oftmals noch voller (gefährdetem) Leben, voller Kraft, voller Geräusche, voller Geschichten. Eine sehr berührende Geschichte gibt es im mit aufwendiger Collagetechnik illustrierten Bilderbuch Der kleine Wal und das große Meer des Briten Jonny Lambert zu erleben, das Anfang des Jahres im Dorling Kindersley Verlag erschienen ist.
Nur Enttäuschungen?!
In der ab drei Jahren empfohlenen Geschichte geht es um den kleinen Buckelwal (eine Unterart der Furchenwale) Mads, der mit Mama und Schwarm die große Reise in Richtung Norden angetreten hat und sich scheinbar kaum etwas mehr wünscht, als die Gruppe anzuführen. Noch kaum vorne angelangt, da „ZISCH! PLATSCH! …ist seine Freundin Frida schon da!“
Das findet er naturgemäß uncool und „schlägt beleidigt die Flossen über Kreuz.“ Dann will er Fische futtern, auf die stürzen sich aber nich näher benannte Vögel, die allerdings selbst für das nur halbgeübte Auge als Möwen auszumachen sind. (Übrigens nach einer voll repräsentativen Umfrage in meinem Haushalt die ollsten aller Vögel.) Wieder ein Reinfall!
Nein – Chancen zu wachsen!
Schließlich taucht Mads ab und entdeckt ein Korallenriff, an welchem er auf eine gelehrte Schildkröte trifft, die dem kleinen Buckelwal gleich mal was über Genügsamkeit eintrichtert. Etwas, das dieser direkt anwenden kann, als er Frida mit seiner Mama kuscheln sieht und natürlich in bester Charmings-Manier eifersüchtig wird.
Ganz schön was los auf diesen gerade einmal 32 Seiten, die sich, nach Ansicht dieses nicht drei- sondern eher dreißigjährigen Autoren hervorragend dazu eignen (dürften), Kindern tatsächlich etwas über den Wert von Freundschaft, Teilen, positivem Denken und gar gesunder Ernährung zu lehren – ganz ohne dass dies allzu belehrend wirkt. (Manch ein Satz schon, aber hey: So ganz kleine Kinder empfinden das sicherlich noch nicht so hart.)
Eine Fundgrube für mehr Meer
Die wirklich schicken Illustrationen drüften womöglich auch dazu beitragen, in den Kleinen mehr Lust auf Meer (sorry, der musste halt sein) zu wecken. Und da es immer mehr Vorlese-, Bilder- und Kinderbücher gibt, die sich mit dem (Unter-)Wasser beschäftigen, könnten Eltern für lange Zeit ausgesorgt haben, was Geburtstags-, Weihnachts– oder Chanukkageschenke, etc. angeht.
Eine Win-Win-Situation also. Was gibt es schon Schöneres, als früh ein gewisses Bewusstsein für einen der faszinierendsten, aber auch sensibelsten Bereiche unserer Erde zu wecken?! Genau, wenig bis gar nichts. Der kleine Wal und das große Meer ist ein hervorragender Startpunkt.
AS
PS: Die Umfrage im Haushalt hat außerdem ergeben, dass Pinguine selbstverständlich die besten Vögel sind.
Eine Leseprobe findet ihr hier.
Jonny Lambert: Der kleine Wal und das große Meer; Januar 2023; Aus dem Englischen von Janna Heimberg; fester Einband; 32 Seiten, durchgehend farbig illustriert; Format: 26,8 cm x 26,8 cm; ISBN 978-3-8310-4700-0 ; Dorling Kindersley Verlag; 12,95 €
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